Botanisches und Allgemeines
Dieser wunderschöne und ausladende Baum kann bis zu 30 Meter hoch werden und gehört somit zu den mächtigsten Bäumen Asiens.
Er entwickelt sehr kurze aber dafür umso dickere Stämme. In Deutschland wurden nach 80 Jahren ca. 45 cm Bursthöhendurchmesser gemessen. In Asien jedoch finden wir einen Baum in der Nähe von Osaka
mit einem Stammumfang von mehr als 11 Meter.
Bei Jungbäumen finden wir eine sehr glatte Rinde. Mit zunehmendem Alter wird die Borke jedoch immer schuppiger und blättert verschiedenfarbig ab.
Besonders am Blatt sieht man die nahe Verwandtschaft zu unserer Ulme. Die Blätter sind sich sehr ähnlich. Es wird ca. 10 cm lang und 5 cm breit. Es ist von hellgrüner Farbe mit einem scharf
gezähntem Rand. Das Blatt ist leicht behaart und flaumig weich.
Ab Herbst leuchten die Blätter in einem sagenhaften Orange. Die Leuchtkraft dieser tollen Herbstfärbung sieht man schon von weitem. Besonders in Parks zieht dieser wunderschöne Baum zu dieser
Jahreszeit die Blicke der Besucher auf sich.
Im Frühjahr zwischen April und Mai erscheint eine unscheinbare und grüne Blüte. Im Sommer entwickeln sich kleine Steinfrüchte. Auch diese fallen wenig zwischen dem üppigen und dichten Laubkleid
kaum auf.
Zelkoven bilden eine runde und weit ausladenden Krone. Sie wachsen eher mehrstämmig, können in engem Stand oder mit einer entsprechenden Erziehung auch einstämmig und schnurgerade wachsen. Die
überhängenden Äste laden ein, um unter den Bäumen zu verweilen und ein ruhiges Picknick im Park zu genießen.
Allerdings ist hierbei Geduld gefragt, denn Zelkoven wachsen sehr langsam. Sie erreichen einen Jahreszuwachs von ca. 30 cm pro Jahr.
Das starke und weitreichende Wurzelsystem macht diese japanische Ulme absolut sturmsicher. Zudem liebt sie sonnige und warme Standorte. Sollten Sie einzelne Bäume vielleicht auch mal in Ihrem
Privatwald einsetzen wollen, so können Sie diese dafür einsetzen um Ihre Fichten vor Sturmschäden zu schützen. Die japanische Ulme wird als typischer Herzwurzler bezeichnet.
Dies ist die wohl berühmteste Zelkove der Welt. Es ist die im Text genannte Zelkove bei Osaka in Japan. Sie misst einen Stammumfang von mehr als 11 Meter!
Urheber:
Von miya (talk) - miya (talk)'s file, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72219
Herkunft und Verbreitung
Sein natürliches Verbreitungsgebiet hat Zelkova serrata in Japan, Ost-China, Korea und in den Hochlagen Taiwans. Sie kommt dort nicht in Einzelbeständen, sondern fast ausschließlich in
Mischbeständen vor.
In Japan wird dieser Baum auch liebevoll Kaeki genannt. Er wird dort ähnlich wie der Ginkgo verehrt. Die Zelkove gehört zur Familie der Ulmen und ist daher auch mit unseren Ulmen aus Mitteleuropa
und den USA nah verwandt.
Die Zelkove passt in alle Kulturen des Waldes, so verträgt sie sich ideal mit Laub- und Nadelgehölzen aller Art. Sie hegt dabei keine hohen Ansprüche an den Boden und kommt sowohl mit
alkalischen, als auch mit sauren Böden hervorragend zurecht.
Die Blätter der Zelkove ähneln denen unserer Buche. Allerdings sind die Zelkovenblätter etwas länglicher und schmaler.
Kennzeichnend für die Art sind auch die dünnen Ästchen, an denen die Blätter hängen. Sie wiegen filigran im Wind.
Urherber:
Fotograf: Nardo Kaandorp
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/12433/
Standort: Philips van Lenneppark, Eindhoven
Holz- und Forstwirtschaft
Auf Grund des wertvollen Holzes wird der Baum in ihrer Heimat auch forstwirtschaftlich genutzt. Da diese Bäume nur vereinzelt vorkommen und das Holz sehr intensiv genutzt wird, steht
die Zelkove sogar auf der Roten Liste gefährdeter Baumarten.
Das Holz kann fast identisch mit unseren heimischen Ulmen (Rüster) verglichen werden. Es gehört zu den berühmtesten Möbelhölzern in Asien. Das Holz ist von tiefgelber Farbe mit einer herrlichen
und dunkelbraunen Maserung.
Es gehört zu den ringporigen Hölzern. Diese Hölzer sind besonders dauerhaft und wertvoll. Es ist leicht zu bearbeiten und hält Farbe und Lacke hervorragend. Das Holz von älteren Bäumen schwindet
fast gar nicht.
Der harte und widerstandfähige Kern stand vor allem im Mittelpunkt der japanischen Kriegsführung. Das Kernholz ist absolut elastisch. Es lässt sich stark verbiegen ohne zu brechen. Aus diesem
Holz wurden die berühmten japanischen Bögen gefertigt. Diese nennen sich Yumi. Es gibt heute noch Wettbewerbe in der Kunst des japanischen
Bogenschießens. Es versteht sich von selbst, dass die besten Bögen nur aus diesem Holz gefertigt sind.
Ein weiterer Vorteil dieses Holzes ist seine unglaubliche Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Nässe. Es wird daher auch sehr gerne für den Tempelbau in Japan gefertigt. Hier stehen
einige Bauten, welche mehr als eintausend Jahre als sind. Die Balken aus denen diese Bauten errichtet wurden, sind sogar noch original!
Wie unsere heimischen Ulmen ist auch die Zelkove sehr frosthart. Sie kommt mit unseren Wintern in Mitteleuropa hervorragend zurecht.
Hier haben wir den Stamm von Zelkova serrata. Diese herrlichen Stämme werden in Asien gerne genutzt und in Sägewerken verarbeitet.
Hier sieht man besonders gut, dass sich die Rinde verschiedenfarbig abblättert, ähnlich der Platane.
Urheber:
Fotograf: Leo Goudzwaard
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/3965/
Standort: Rengerspark, Leeuwarden
Bonsai und weitere Einsatzzwecke
In Mitteleuropa wird sie meist nur als Parkbaum eingesetzt. Der besonders malerische Wuchs und die geringe Pflegebedürftigkeit sind dafür ideal. In Tokyo hingegen gehört sie zu den
häufigsten Straßenbaumarten. Sie ist absolut industriefest und steckt Abgase hervorragend weg. Sie kommt selbst mit Streusalz, Trockenheit und Hitze zurecht.
Ein weiterer wichtiger Einsatzzweck ist die Verwendung als Bonsaibaum. In Japan fing der Kult mit den kleinen Zimmerbäumchen an. Auch hierfür wurde die Zelkove gerne gepflegt und kultiviert. Sie
ist sehr schnittverträglich und kommt auch mit dieser Herausforderung der Bonsaierziehung bestens zurecht.
Der malerische Wuchs lässt sich also auch auf die Bonsaischale übertragen. Es entstehen jährlich neue Exemplare dieser wunderschönen Kleinbäume mit der Zelkove.
Dies ist eine typische Bonsaiausstellung. In Asien und den USA sieht man diese besonders häufig. Es finden sogar professionelle Wettbewerbe statt.
Gesundheit und Resistenz
Ein wesentlicher Unterschied ist von den Standorteigenschaften her zu unseren heimischen Ulmen zu erkennen. Während unsere Ulmen sehr nässeverträglich sind, darf die Zelkove nicht in
der Staunässe stehen. Hier bekommt sie schnell Wurzelfäule und kann nicht überleben.
Ansonsten ist Zelkova serrata aber absolut gesund. Sie hat auch nach vielen mitteleuropäischen Erfahrungen kaum Pilze oder Splintkäfer. Und genau hier liegt auch das besondere Augenmerk. Der
Ulmensplintkäfer befällt unsere heimischen Ulmen sehr stark.
Dabei bringt er eine tödliche Fracht in Form von Pilzsporen an seinem Körper mit. Diese Pilzsporen können besonders leicht in das ringporige Holz eindringen und verstopft die Leitbahnen. Dies
liegt vor allem daran, dass die größten Leitbahnen direkt unter dem Kambium liegen, welches der Käfer befällt und abfrisst. So gelangt der Pilz sofort in die wichtigsten Leitbahnen und kann diese
verstopfen. Es fängt mit einzelnen absterbenden Ästen an. Ein paar Monate später stirbt der gesamte Baum ab.
Auch die Zelkove ist davon betroffen. Dies darf nicht verschwiegen werden. Jedoch greift dieser Borkenkäfer die Zelkove kaum an. Es wurden auch bei uns und in ihrer Heimat nur vereinzelte Fälle
des Ulmensterbens festgestellt.
Sie gehört also mit zu den robustesten Ulmenarten und ist daher wichtig für den Erhalt dieser Art. Warum vergeht sich der Ulmensplintkäfer nur so selten an der Zelkove? Hier können wir wirklich
nur spekulieren. Es kann vielleicht auch daran liegen, dass die Zelkove keine besonderen Ansprüche an Boden und Klima stellen und sich somit in der Regel gesund entwickeln kann. Gesunde Bäume
werden weniger befallen als angeschlagene.
Splint- und Borkenkäfer befallen in der Regel angeschlagene Bäume, weshalb Sturmschäden sehr schnell beseitigt werden müssen. Dies ist aber nur eine von vielen Vermutungen.
In den USA liebte man die amerikanischen Ulmen als Straßenbegleitgrün. Sie zählten zu den Vorzeigeobjekten! Umso schmerzlicher war es als die meisten dieser wunderschönen Bäume durch diese
Krankheit verschwanden.
Als Ersatz wird nun die Zelkove dort aufgepflanzt. Bisher mit sehr gutem Erfolg!
Hier sehen wir die japanische Ulme als Straßenbaum in Angrenzung an einen Park. Er beschattet sowohl die Straßen und bietet genügend Platz für müde Fußgänger, die sich im Schatten abkühlen
möchten.
Urheber:
Fotograf: Wim Brinkerink
http://www.monumentaltrees.com/de/fotos/36976/
Standort: Lede, Rotterdam
Zukunft/Resümee
Diese tollen Bäume gehören zu meinem absoluten Lieblingssortiment. Ich kann sie jedem nur ans Herz legen!
Sie sind genügsam und kommen auch in meiner Produktion ohne Pflanzenschutzmittel aus. Sie können für die verschiedensten Zwecke eingesetzt werden und bilden auch ein hervorragendes
Straßenbegleitgrün.
Sie ist auf Grund ihrer Resistenz und ihrer nicht enden wollenden Hitzeverträglichkeit ein absolutes Klimawandelgehölz!
Wir werden auch noch in Zukunft viel von diesen tollen Bäumen hören. Sie können bis zu 1000 Jahre alt werden und noch viele Generationen begeistern.
Sollten Sie sich für diese Pflanze interessieren, so können Sie diese sehr gerne unter dem nachfolgenden Link bestellen: